Historie
Der Berg ruft
Der Frühlingskurs in Staufen an der BDB Musikakademie war wieder ein toller, lehrreicher, kurzweiliger, informativer und abwechslungsreicher Lehrgang.
Die Hauptschuld daran trägt der hier abgebildete Berthold Schick. Ihn zu beschreiben würde Seiten füllen und dann würde man ihm immer noch nicht gerecht werden. Berthold ist einfach ein klasse Mensch, ein weltklasse Musiker, ein begnadeter Alphornspieler, ein wunderbarer Pädagoge, der es wieder einmal geschafft hat, aus 27 Individualisten in ganz kurzer Zeit ein Ensemble zu bilden, welches viel gelernt, toll musiziert und viel erlebt hat.
Auch das Rahmenprogramm war wieder einmal sehr schön. Die BDB ist immer eine Reise wert, auch wegen des tollen Service-Teams und ganz besonders Herr Karle, als Leiter der Akademie.
Danke, dass ich Danke sagen kann.
Dir lieber Berthold, allen Musikerinnen und Musiker, der BDB und ganz besonders meinen lieben Freunden vom Tuniberg, Achim, Wilfried und Stefan.
Diese in ihren Anfängen noch recht kurzen Instrumente hatten mehrere Funktionen als Gebrauchsinstrumente: Verscheuchen von wilden Tieren, Feinden und Dämonen, gegenseitige Verständigung und
Nachrichtenübermittlung (das „Handy“ der Seinzeit) und auf einer höheren Entwicklungsstufe, als die Menschen begannen sich Tiere dienstbar zu machen, als „Arbeitsinstrumente“ der Hirten, mit denen
sie das Vieh antrieben und lenkten.
In Europa gab es früher Alphörner in unterschiedlichsten Formen von der Schweiz bis nach Schweden von Russland bis Rumänien. Leider starben diese einfachen Naturinstrumente spätestens bis zum Beginn
des 20. Jahrhunderts in den meisten europäischen Ländern fast völlig aus.
In der Schweiz ist das Alphorn zum ersten Mal mit Sicherheit durch den Fund eines ca. ½ m langen Holzhorns um 14oo bei Meilen und Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Aufzeichnungen des Zürcher
Naturgelehrten Conrad Gesner dokumentiert. In Österreich berichtet im Jahre 1380 zum ersten Male der Mönch von Salzburg vom hölzernen Kchuhorn, in Deutschland wurde in Parchim (Brandenburg) ein
Holzhorn aus dem 11/12. Jahrhundert gefunden. Ein interessantes schräg angeblasene Holzhorn ist das Middewinterhorn, das im niederländisch/deutschen Grenzgebiet heute noch geblasen wird und
vermutlich bis und die Zeit der Kelten zurück reicht. Von den Thüringer Hirten wurde das hölzerne Hirtenhorn bis in die 1970er Jahre beim Weidebetrieb geblasen und es fand bis 1973 ein alljährliches
Wettblasen der Hirten statt. Im Schwarzwaldstädtchen Villingen erklingt alljährlich am Heilig Abend das Herterhorn, das übrigens in der Form genau dem Schweizer Alphorn entspricht und ca. 1,5m lang
ist. Dieser Brauch geht auf ein Gelübde zurück, das die Villinger im Jahre 1765 anlässlich einer Viehpest ablegten.
In Polen trifft sich jedes Jahr am 2. Adventssonntag eine große Schar von Ligawkagläsern zum Wettblasen. Ligawka, Bazuna und Trembita sind die Namen der zwischen 1,5 und 4m langen polnischen
Holzhörner. In Russland ist eine Fülle von hölzernen Hörnern anzutreffen, das interessanteste ist das sibirische Payze, bei dem der Ton nicht durch Blasen, sondern durch Einsaugen der Luft in das
Instrument erzeugt wird. In Rumänien trifft man auf 5 verschiedene Typen des Buciums, das dort meist von Frauen geblasen wird, da diesen die Weidewirtschaft obliegt, und so populär ist, dass es im
Jahre 1961 sogar auf einer Briefmarke abgebildet wurde.